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Yamaha CA-2010



Im Jahr 1972 trat die Marke Yamaha, hierzulande hauptsächlich für Motorräder und Musikinstrumente bekannt, auch mit Hifi-Geräten in Deutschland an. Fünf Jahre später hatte diese Marke bereits einen nennenswerten Marktanteil erobert und war noch immer am wachsen. Eine neue Verstärkerlinie wurde entwickelt, die durch die auffälligen Knebelknöpfe der Vorgängerbaureihe das Yamaha-typische Design fortsetzte, welches bis heute so gefertigt wird. Die Reihe bestand aus fünf Verstärkern, dem CA-610, 710, 810, 1010 und 2010. Von letzterem, also dem Größten soll hier heute die Rede sein. Mit einem Preis von rund 2.000,- DM trat der CA-2010 schon gegen anerkannte und etablierte Konkurrenz an. Große Stückzahlen konnte er jedoch nicht erzielen, weshalb er für Sammler heute nur schwierig zu bekommen ist.

Zunächst einmal galt es alle Schalter gründlich zu reinigen. Glücklicherweise sind Yamahas meistens servicefreundlich, so dass man gut an die Bauteile heran kommt. Im Bild die Platine mit der Eingangaswahl und dem Phonovorverstärker. Der Record-Out-Selector ist auf dem Bild bereits ausgelötet. Diese so genannten Waffelschalter (wafer-switch) arbeiten durch Drehung in mehreren Ebenen. Links gereinigt, rechts noch vor der Reinigung. Auch die Netzteil- bzw. Schutzschaltungsplatine lässt sich leicht heraus nehmen, um dort Bauteile auszuwechseln. Hier ist die Platine bereits wieder an ihrem Bestimmungsort; das Lautsprecherrelais, ein Längstransistor und ein Widerstand wurden erneuert. Hier die beiden kräftigen Endstufen, betrachtet von unten. Eine davon, von oben betrachtet. Der Verstärker leistet zwei mal 180 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN in Klasse B, bei an einem an der Frontplatte angebrachten Kippschalter lässt siczh der Verstärker in Klasse A umschalten und leistet dann noch 2 mal 30 Watt. Hier nochmals die Platine mit der Eingangswahl und dem Phonoentzerrer, nunmehr mit allen gereinigten Schaltern und etlichen erneuerten Elkos – z.B. allen blauen Tantalperlen (oben noch im Bild). Insgesamt sieht dieser 21kg schwere Vrstärker offen von oben so aus. Links Trafo und Siebelkos (jeweils 22.000µF), in der Mitte die Endstufen. Von aussen ein klassischer Anblick, alles sehr dezent in Alu gehalten, dazu ein Holzgehäuse, leider nur foliert. Von vorne betrachtet, fallen einem sofort die beiden beleuchteten Leistungsanzeigen auf und die auffälligen Knebelknöpfe, die es so nur bei Yamaha gibt. Die Leistungsanzeigen sind umschaltbar, damit auch bei Zimmerlautstärke noch einen kräftigen Ausschlag sieht, darunter der Wahlschalter für die Lautsprecher (zwei Gruppen), rechts daneben der Class A-Umschalter, sowie Höhen und Bass-Filter. Auf der rechten Seite gibt es den typischen Mode-Schalter, einen Phono-Selector für verschiedene Impedanzen und MC oder auf Phono 2 (nur MM). Daneben den REC-Out-Selector und den Eingangswahlschalter. Unten das Klangstellerteil mit wählbaren Einsatzfrequenzen oder Überbrückung. Daneben noch eine Muting-Taste, die auch wahlweise die Pre Out-Buchsen abschalten kann. Ganz rechts Lautstärke und Balance. Hinten sind alle Eingänge in zwei Reihen Cinchbuchsen angeordnet, auf DIN-Buchsen wurde verzichtet, rechts die Lautsprecherklemmen und (ein Importmodell) der Spannungswahlschalter. Zusätzlich können Vorverstärkerausgang und Endstufeneingang per Schalter aufgetrennt werden, dort lässt sich wahlweise auch noch ein Kondensator als Gleichspannungssperre zuschalten (Stellung NORMAL, DC=ohne Kondensator).

Dieser Vollverstärker taucht heute nur noch sehr selten auf, weshalb er hier unbedingt vorgestellt werden sollte.Nach der Überholung in unserer Werkstatt ist er wieder solide wie eine Burg und wird wohl noch sehr viele Jahre seinen Besitzer mit schöner Musikwiedergabe erfreuen.