Dieser Vorverstärker kam 1983 auf den Markt und wurde hier in Deutschland für sagenhafte 8.980,- DM angeboten. Die dazu gehörige Endstufe B-2301 hatte ich hier bereits vorgestellt. Der
Vorverstärker ist so selten (bei dem Preis kein Wunder!), dass er hierzulande einfach kaum zu finden ist. Unser Kunde hatte sich einen in Japan ergattert (vermutlich bei hifi-do), der jedoch als
defekt angeboten wurde. Als er dann ankam, gab ihn der stolze Neubesitzer zu einer renommierten Werkstatt in Heidelberg. Dort wurde das Gerät jedoch abgelehnt, da ein Netztrafo defekt war und man
keinen Ersatz hatte. Der Vorverstärker aus Japan hatte natürlich die dort üblichen 100 Volt-Trafos an Bord. Nun nahm der Kunde Kontakt mit uns auf und wir sagten zu, uns darum zu kümmern. Nachdem
wir hörten, dass er für diesen defekten Vorverstärker 2.400 Euro (inkl. Zoll, Versand, usw.) ausgegeben hatte, wollten wir ihn nicht im Regen stehen lassen. Wir einigten uns darauf, dass wir neue
Trafos anfertigen lassen – und die sollten dann natürlich gleich mit 230 Volt versorgt werden, so dass man das Gerät hier an jeder Steckdose betreiben kann. Die Bestellung passender Trafos bei
einer Wickelei in Bayern nebst drei Monaten Wartezeit war schon ein erstes Hindernis.
Zunächst einmal die alten Trafos raus, einer defekt, der andere intakt.
Auf den nächsten Bildern sitzen die neuen (runden) Netztrafos schon an ihrem künftigen Arbeitsplatz.
Der Rest des Gerätes konnte konstruktiv unverändert bleiben, bis auf ein neues Netzkabel und kleinere Sicherungen.
Dies sind die geregelten Netzteile – alle streng für rechts und links getrennt. …und noch mehr Netzteile.
Normalerweise ist das (wie links im Bild) rundum in abgeschirmten Gehäusen untergebracht.
Hier fand sich auch der Grund für den defekten Trafo – ein defekter Gleichrichter.
Wie bei sehr vielen Geräten, so mussten auch hier etliche Klebstoffreste entfernt werden. Auch wurden etliche Elkos erneuert, es ist schon bemerkenswert welcher Aufwand in diesem Gerät betrieben
wurde.
Die Netzteile sind nun komplett überarbeitet und funktionieren wieder einwandfrei. Wir haben die Original-Sansui-Stecker wieder verwendet und mit den neuen Trafos verbunden, dadurch bleibt die
Servicefreundlichkeit erhalten.
An der Front galt es nun alle Lampen zu erneuern, diese hier zeigen den gewählten Eingang an.
Und nun der komplette Vorverstärker mit den dunklen Edelholz-Seitenteilen und dem hochglanzlackierten Deckel – alles in schwarz.
Auch die Front ist schwarz, allerdings matt mit gigantischen Anschlussmöglichkeiten.
Auf der linken Seite kann man zwischen zwei nachgeschalteten Endstufen (oder Aktivboxen) wählen, darüber drei Tapes. Unten gibt es noch einen Balancesteller. Oben der Lautstärkesteller, rechts
daneben der Eingangswahlschalter, darunter noch einige Mode-Schalter – Klangsteller sucht man vergebens.
An der Rückwand nur vergoldete Buchsen, als Ausgänge auch ein Paar symmetrische XLR-Anschlüsse. Es gibt 2 mal Phono (MM und MC), CD, Tuner und 2 mal LINE, dazu drei Tapes. Alles in allem ein sehr
eindrucksvolles Gerät, welches nach Datenblatt einen Frequenzgang von 0…500.000 Hz verspricht (Hochpegel), bei Phono immerhin noch 0…300.000 Hz – eine Null weniger täte es auch noch. Unterm
Strich war dieser Vorverstärker für den Kunden wirklich nicht billig, aber da er sich diesen Vorverstärker so sehnlich wünschte, hat er sich diesen Traum am Ende erfüllt. Uns hat es Freude
bereitet…