Im Jahr 1980 brachte der Mitsubishi Konzern eine neue Idee auf den Markt – einen Plattenspieler der senkrecht arbeitet, dabei aber nicht den Anspruch auf hochwertige Schallplattenwiedergabe aus
den Augen verliert. Dabei heraus kam der LT-5V – hier vorgestellt. Es handelt sich um einen Riementriebler, bei dem der Teller aber zweigeteilt ist. Einer arbeitet unter der Werkplatte – der
andere sichtbar darüber. Beide Teller sind fest montiert und können nicht einfach abgenommen werden. Hier ist der innere Teller zu sehen.
Der Tonarm ist ein Tangentialtonarm, der von einem Motor hin- und hergeschoben wird, gesteuert von zwei Lichtschranken. Im Bild die Schiene, auf der der Tonarmschlitten hin- und herfährt. Die
Kabel sind für die Lichtschranken und den Tonabnehmer. Das unten im Bild sichtbare Seite treibt das Ganze an.
Am anderen Ende dieses Seiles findet sich eine motorisch über einen Riemen angetriebene Schnecke, die das Zahnrad antreibt.
Der zweite Motor treibt den Lift an. Dieser Riemen wurde erneuert, da ein zu großer Riemen eingebaut war, der gerne mal absprang.
Das rote ist der Netzschalter – sehr ungewöhnlich. Wird von der schwarzen Achse betätigt.
Hier nochmal der Tellerantrieb aus der Nähe.
Von vorne sieht das Plattenspieler so aus:
Hier mit aufgeklappter Haube. Der Plattenspieler kostete seinerzeit knapp 1.000,- DM – war also wirklich nicht billig. Aber ein echter Hingucker.
Auf der linken Seite befindet sich eine Lampe, mit einem Prisma, welches einen Lichtstrahl auf den Plattenteller wirft, der dann durch Öffnungen im Plattenteller die Plattengröße erkennen lässt.
Der Plattenspieler ist ein Vollautomat, auch das Aufsetzen des Tonarms zu einem gewünschten Titel erfolgt per Tastendruck, ohne den Tonarm zu berühren. Rechts daneben gibt es noch Pitch-Steller,
die die Geschwindigkeiten feinregeln können, was mit dem Stroboskop kontrolliert werden kann.
Der oben bereits erwähnte Netzschalter ist zunächst für Uneingeweihte kaum zu entdecken. Der Sperrhebel auf der Tonarmstütze schaltet das gesamte Gerät ein oder aus – einmalig! Hier ist
ausgeschaltet:
…und so ist eingeschaltet, gleichzeitig kann sich der Tonarm nun auch bewegen.
Auf dem Bedienfeld kann man alles steuern, das Gerät zeigt alle Bewegungen mit grünen LEDs an.
Zuvor muss man natürlich noch eine Platte auf…, ähh einlegen. Dazu zunächst den Schwenkarm (links) öffnen…
…Platte drauf und schließen. Der Schwenkarm rastet automatisch ein.
Nach dem Drücken der START-Taste geht die Wiedergabe sofort los. Durch die Lichtschranken wird an der korrekten Stelle aufgesetzt. LPs werden automatisch mit 33 abgespielt, können von Hand aber
auch mit 45 abgespielt werden (Maxi-Singles).
Oben kann die Geschwindigkeit verändert werden, daneben findet sich ein Wiederholschalter, der am Plattenende den Tonarm sofort wieder zur Einlaufrille zurückschickt. Rechts daneben der
Liftschalter. Darunter die Tasten für START und STOP, mit denen gleichzeitig aber auch der Tonarm nach innen oder aussen bewegt werden kann.
Das Feld darüber zeigt in grün an, ob der Tonarm mittig steht oder versetzt, die gewählte Geschwindigkeit und ob der Lift oben oder unten ist und ob sich der Tonram gerade nach aussen oder innen
schnell bewegt. Durch die lange Belichtungszeit sind hier unsinnigerweise gerade zwei LED scheinbar gleichzeitig an. Der Tonarm war am Ende der Platte angekommen und kehrte gerade zur Stütze
zurück, da habe ich an der Kamera ausgelöst (Selbstauslöser mit 2 Sekunden Verzögerung). In der Zeit in der der Verschluss geöffnet war, erreichte der Tonarm die Stütze und der Lift fuhr
herunter. Deshalb leuchten hier scheinbar beide LED, was nicht stimmt – sie leuchteten nacheinander. Der kleine Aufkleber mit dem Violinschlüssel und den Noten ist nicht original, sondern
kundenseitig dort angeklebt.
Dieses hier ist das “Gegengewicht”, was bei einem Vertikalplattenspieler besser “Übergewicht” genannt werden müsste. In dieser Stellung kam das Gerät bei uns an, bemänglet war, dass der Tonarm
nicht aufsetzen würde. Kann der Tonarm bei dieser Stellung auch nicht – er schwenkt dann nämlich nach “vorn” (beim horizontalen Plattenspieler wäre das nach “oben”).
Das Gewicht muss etwas herausgezogen werden. Durch Drehen am äußeren Ring kann man den Tonarm ausbalancieren. Er senkt sich dann nicht auf die Stütze, kippt aber auch nicht in Richtung Haube. Hat
man diesen Punkt gefunden (vorher den Nadelschutz abnehmen, der wiegt schließlich auch etwas), nicht mehr am äußeren Rändelring drehen, dafür nur den inneren Ring mit den Zahlen so drehen, dass
die Null senkrecht nach oben zeigt. Nun wieder aussen am Rändelring im Gegenuhrzeiger drehen, bis das gewünschte Gewicht senkrecht nach oben zeigt – meist so um die zwei Pond. Bitte so
einstellen, nach dem Transport wird das garantiert verstellt sein!
Abschließend lässt sich zu dem LT-V5 sagen, dass er einen Markstein in der Hifi-Geschichte darstellt, denn es ist der erste HiFi-Senkrechtplattenspieler auf dem Markt. Auch heute, 37 Jahre
später, kann man sich durchaus dafür begeistern. Denn er funktioniert noch immer tadellos.