1977 war ein Jahr in dem Unmengen von Hifi-Geräten weltweit verkauft wurden, über alle Preislagen war das Angebot fast unüberschaubar. Jeder, ja wirklich jeder musste eine Stereoanlage zu Hause
haben. Die Marke Sanyo hatte den wirtschaftlich angeschlagenen Hersteller The Fisher in den USA erworben, da der Ruf der Marke Sanyo nicht besonders gut war. Fisher hingegen hatte einen sehr
guten Ruf dafür, sehr gute und teure Geräte herzustellen. Also baute man die üblichen Sanyo-Geräte, die in Wahrheit viel besser waren als ihr Ruf, nun in leicht veränderte Gehäuse und schrieb mit
der in den USA beliebten Künstlerschrift die Bezeichnung "Studio-Standard" an die Fronten und bot diese als "bessere" Geräte an - durchaus mit Erfolg. Die Amerikaner hatten aber darauf bestanden,
dass nach der Übernahme auf den Geräten nur noch "Fisher" stand, der Artikel davor musste entfallen, so konnte man die amerikanischen von den japanischen Erzeugnissen leicht unterscheiden.
Der hier vorgestellte RS-1020 stammt eben von 1977 und wurde bei uns für 698,- DM angeboten. Er war der zweitkleinste in dieser Baureihe, die aus sieben Receivern bestand: RS-1022, 1020, 1035,
1052, 1058, 1060 und 1080. Weshalb der noch etwas kleinere RS-1022 die höhere Nummer erhielt bleibt wohl ein ewiges Geheimnis. Die kleinen Receiver waren mit den von Sanyo entwickelten
IC-Endstufen bestückt, die zwar von Hifi-Freunden als nicht so hochwertig angesehen werden - dies aber völlig ungerechtfertigt. Es gibt keine Nachteile gegenüber diskret aufgebauten Endstufen,
lediglich ist hierbei die maximal erzielbare Leistung begrenzt. Man findet diese also eher in den unteren Preiskategorien. Dafür entschädigen diese auch Hybride genannten ICs mit hoher
Zuverlässigkeit. Ansonsten ein gewöhnlicher Receiver mit zwei mal 32 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN, mit den üblichen Anschlüssen in dieser Preislage Phono (MM), Aux und zwei mal Tape, zwei Paar
Lautsprecher und einem üblichen AM/FM-Empfänger. Alles da, was es braucht und auch das hat bis zum heutigen Tage durchgehalten - und wird auch noch lange funktionieren. Aber auch diese kleinen
verdienen es, in Erinnerung zu bleiben.
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