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NAD 3130

1985 kam der Nachfolger des meistverkauften Hifi-Vollverstärkers aller Zeiten (1,1 Mio Stück), den NAD 3020 (vier Varianten) auf den Markt - er hieß nun 3130. Die Grundzüge blieben, lediglich die rote LED-Kette als VU-Meter entfiel, dafür hat der Nachfolger nun eine grüne und eine orange LED für Power- und Clipping-Anzeige. Das übrige Konzept blieb in etwa gleich, aber der überaus günstige Preis des Vorgängers stieg nun von 648,- DM und war damit alles Andere als sensationell preiswert. Ein leistungsmäßig vergleichbarer Pioneer A-22 kostete dagegen nur 350,- DM. Offenbar war die Fanbase für NAD zwischenzeitlich so groß, dass man sich nunmehr solche Preise leisten konnte. Der kommerzielle Erfolg dieses Verstärkers hielt sich aber, wohl wegen des hohen Preises, in überschaubaren Grenzen. Es gab auch einen größeren Bruder, den 3155.

 

Die Ausstattung ist hingegen sehr umfangreich, er verfügt über einen Phonoeingang, dessen Empfindlichkeit an der Rückwand zwischen MM und MC umschaltbar ist. Daneben finden sich noch drei Hochpegeleingänge und ein Tapeanschluss, obendrein sind Vor- und Endverstärker auftrennbar. Die Endstufe mit zwei mal 30 Watt sinus an 8 Ohm bei 0,03% Klirr ist ein typisch britisches Konstrukt, obwohl in Japan produziert. Das Netzteil muss mit zwei mal 6.800µF-Siebelkos auskommen und als Stromverstärker sind hier 2N3055 und MJ2955 verbaut - die sind als Arbeitspferde in der Leistungselektronik bekannt, z.B. für Netzteile, aber ganz bestimmt nicht für Audio-Zwecke, da sie lediglich eine Transitfrequenz von 0,2 bis 0,8 MHz vorweisen können. Wir haben schon ein schlechtes Gewissen, wenn wir nicht mehr erhältliche  TO-3-Transistoren durch solche von ON-Semi ersetzen, weil die nur eine Transitfrequenz von 4 MHz haben.

 

Insgesamt also ein zuverlässiger und stabiler Vollverstärker, der aber auch seine Schwächen hat.


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Kommentare: 1
  • #1

    Holger (Donnerstag, 03 August 2023 23:03)

    Dankeschön für die Beschreibung. Das ist mein erster Verstärker. Ruht allerdings im Keller.