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Pioneer C-21

Im Jahr 1976 hatte Pioneer Großes vor. Man schuf mehrere Superlative, um damit zu verdeutlichen, dass Pioneer einer der größten und vor allem bedeutendsten Hifi-Hersteller der Welt war. So brachte dieser Hersteller die Exclusive-Serie, die SPEC-Baureihe und die Serie 20 auf den Markt – alles Premium-Erzeugnisse! Die Exclusiv-Baureihe war höchstpreisig und nur für den japanischen Markt gedacht. Heute kaum zu finden, erst recht nicht zu bezahlen. Die SPEC-Baureihe bestand zunächst aus den Modellen SPEC-1 (Vorverstärker) und SPEC-2 (Endstufe), große hochwertige Geräte, für die Kunden, die gerne zeigen, was sie sich angeschafft haben. Die Serie 20 hingegen bediente die eher musikalisch ambitionierten Kunden, denen es weniger auf Äußerlichkeiten, dafür mehr auf die klanglichen Eigenschaften ankam. Die Serie 20 bestand aus vier Geräten: C-21 Vorverstärker, M-22 Endstufe, D-23 elektronische Frequenzweiche und U-24 einer Umschaltbox, Programmwähler genannt. Diese vier Geräte sehen eher nach wenig aus, dafür haben sie es faustdick hinter den Ohren! Die M-22 Endstufe zum Beispiel ist eine kleine Class-A-Endstufe mit 2 mal 30 Watt, die sich klanglich aber keineswegs hinter der SPEC-2 mit 2 mal 300 Watt verstecken muss! Ebenso der hier vorgestellte, sehr unscheinbare  Vorverstärker C-21, der offenbar kaum etwas hergibt, aber bei genauerer Betrachtung genau das ist, was man später High-End nannte. Und das mit einer Zurückhaltung und spartanischen Ausstattung, die man ehr von britischen Hifi-Geräten kennt.

 

 

Hier ein Blick in den geöffnetet C-21, der übrigens ebenfalls in Class-A-Technik aufgebaut ist. In der oberen Bildhälfte kann man das extrem aufwändige Netzteil erkennen, welches übrigens in Doppel-Mono aufgebaut ist – habe ich bei einem Vorverstärker noch nirgendwo anders gesehen!

 

Die Schalter mussten alle hergerichtet werden, wobei sie sich bei diesem Modell prima ausbauen lassen. Der untere der drei ist bereits ausgelötet.

 

Hier kann man die Korrosions- und Schmutz-Rückstände der letzten 40 Jahre auf dem offenen Schalter sehen.

 

Nach einer gründlichen Reinigung mit anschließender Politur, sieht der Schalter wieder wie nagelneu aus und er funktioniert auch wieder so – ohne jedes Geräusch. Die Rückstande sind in den Leder- und Leinen-Stäbchen (rechts im Bild) geblieben.

 

Die Reiter-Kontakte werden mit Kontaktstreifen gereinigt (unten im Bild), die Kontakte werden mit einem speziellen Fett gegen erneute Korrosion versiegelt.

 

Jetzt kann der erste Schalter hier wieder eingebaut werden, die beiden anderen werden ebenso behandelt.

 

In der sehr aufwändig konstruierten Phono-Stufe wurden alle Elkos gegen spezielle Audio-Elkos (Nichicon fine gold) ausgetauscht. Einerseits altern die Elkos im Lauf der Jahrzehnte, andererseits klingen die Geräte mit neuen Elkos sofort hörbar deutlich besser.

 

Man kommt überall sehr gut heran, denn allzu viel ist ja auch nicht drin im C-21.

 

Hier das Netzteil, statt weniger sehr großer Elkos, hat Pioneer hier etliche kleine parallel geschaltet. Bewirkt exakt das Gleiche, beweist aber, dass man hier nicht auf die Kosten geachtet hat.

 

Nach dem Löten wird grundsätzlich die Platine penibel gereinigt.

 

So schaut der komplette C-21 von unten aus.

 

Hier nun wieder zusammen gebaut und von aussen betrachtet. Die 5mm starke Aluminium-Frontplatte beeindruckt schon mal. Bei aller Zurückhaltung, das ist wirklich solide.

 

An der Front finden wir einen Power-Schalter, nebst einer orangen Betriebsleuchte. Rechts daneben zwei Pegel-Vorsteller, einen Tape-Monitor-Schalter und den Lautstärke-Steller

 

Die beiden Pegelvorsteller dienen der Pegelbegrenzung

 

Nur ein Tape-Monitor, denn ein wahrer Hifi-Freund hat nur jeweils ein Gerät – dafür aber sehr viel mehr Tonträger!

 

Auf der rechten Seite kann man mit Hilfe von zwei Schaltern die Kapazität und die Impedanz an nahezu jedes beliebige Abtastsystem anpassen.

 

Hinten finden sich sehr solide Cinchbuchsen, die jedoch auf Vergoldung oder so etwas bewusst verzichten.

 

Phono, Tape und zwei mal AUX – wem das nicht genügte, der konnte ja mit Hilfe des U-24 Anschluss für viele weitere Geräte schaffen. Dem Musikliebhaber, der der Zielgruppe dieses Gerätes entsprach, konnte auf alle diese Dinge verzichten. Der war garantiert mit diesem fabelhaften Vorverstärker auch so zufrieden.

 

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