Dieser Receiver aus dem Jahr 1973 sieht recht unscheinbar aus, hat es aber ganz schön dick hinter den Ohren. Er kostete damals stolze 1.198,- DM und stand somit in Konkurrenz zu dem damals überaus erfolgreichen Marantz 2215, welcher sogar noch 200,-DM teurer war. Der Marantz leistet zwei mal 15 Watt sinus an 8 Ohm, der Kenwood bei gleicher Messmethode sogar zwei mal 22 Watt sinus an 8 Ohm.
Darüberhinaus bietet der Kenwood neben Phono, Anschlüsse für zwei Tapes, eines davon zusätzlich über DIN-Buchse und noch zweimal Reserve (AUX). Obendrauf gab es sogar noch einen zur Quelle zumischbaren Mikrofoneingang auf der Frontplatte.
Der krasse Unterschied zum Marantz liegt aber eindeutig im Empfangsteil, was da beim Kenwood an Stationen, völlig rauschfrei in Stereo empfangen wird, ist kaum zu übertreffen.
Sender die andere gerade mal in mono und total verrauscht empfangen, kamen hier störungsfrei und sauber in stereo herein. Mit der schmucken grün beleuchteten Skala kann er sich auch optisch sehen lassen. Auch die serienmäßigen Holzseitenteile in Palisanderfärbung und die Chromeinfassungen an der Front lassen ihn durchaus attraktiv wirken.
Überzeugen kann er durch seinen überaus robusten Aufbau, der beinahe unkaputtbar scheint. Es ist kein Wunder, dass man diese und ähnliche Receiver sehr häufig in Handwerker-Werkstätten findet, wo sie bis heute von morgens bis abends für Hintergrundbeschallung sorgen.
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